Markus Lenzen verzaubert Jung und Alt. - Foto: Rosemarie Kappler
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Zu jenen Künstlern im Saarland, die sich durch Corona und den dadurch erzwungenen Ausfall von Terminen und Auftrittsmöglichkeiten nicht haben entmutigen lassen, gehört zweifelsfrei Markus Lenzen. Der Zauberer ist bis jetzt aktiv geblieben, schreibt Geschichten für die sozialen Netzwerke, hat verschiedene Projekte realisiert, ist Aktivist in eigener Sache geworden und hat allmählich – ganz ohne Zauberei – die Politik davon überzeugen können, welch großer Verlust an Kultur einem Land droht, das seine Künstler in Krisen außen vor lässt.

Künstler geben bekanntlich nicht nur alles, sie geben jedem Einzelnen auch persönlich sehr viel. Das betrifft insbesondere jene Künstler, die sich auf Kinder und Jugendliche als Publikum einlassen. Lenzen gehört dazu. Und deshalb gehört er seit vielen Jahren auch unverzichtbar zum „Bexbacher Kindersommer“. In Bexbach fühlt er sich fast schon Zuhause. Hier hat er ungezählte Male im Freibad, im Blumengarten und in der Innenstadt gezaubert. Trotz Corona tat er das auch im letzten Jahr beim Kindersommer in Bexbach, „weil die Stadt den Mut hatte, an der Veranstaltung festzuhalten.“ Am Samstag tat er es erneut auf dem Aloys-Nesseler-Platz, wo er die Kinder zum Lachen und Staunen brachte und die Erwachsenen – welch Zauber – Corona einfach vergessen ließ.

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Erst seit sechs Wochen ist auch Lenzen wieder vollauf gefordert. Ob auf Bühnen in Kulturhäusern oder bei Festen im Freien. Mit seinen bewährten klassischen Zaubertricks, seinen Luftballon-Modellagen, seinem unwiderstehlichen Charme, seinem Humor und seiner Spontanität gewann er auch am Samstag im Nu die Herzen seines Publikums über Generationsgrenzen hinweg. Was er persönlich bedauerte: Die Kaffeepause zwischen den Programmteilen musste entfallen. Sein Bexbacher Stamm-Bistro ‘Kroko’ hat aufgrund der Pandemie den Betrieb einstellen müssen. Eine Entwicklung, die er zusehends auch in anderen Kommunen beobachtet, „wo inzwischen bereits einige etablierte Kulturhäuser schließen mussten.“

Er persönlich habe Glück gehabt, sei gut durch die Krise gekommen, auch finanziell. „Die Kollegen, die es am meisten getroffen hatte, waren die, die bereits vorher schon zu wenig verdient hatten“, sagt er im Gespräch. Für ihn unverständlich war, dass sich die finanzielle Unterstützung für hauptberufliche Künstler wie bei den Soloselbständigen nach früheren Einkünften richtete. Wer viel verdiente, bekam entsprechend eine höhere Förderung. Künstler, die ohnehin am Existenzminimum krebsen, gingen entsprechend leer aus und wurden damit doppelt bestraft, versucht er den Blick auf dieses soziale Ungleichgewicht zu lenken. Was ihn ebenso anrührte, das waren kleine Alltagsepisoden einer ungeheuren Hilfsbereitschaft. Da war der Friseur, der ihm kostenlos einen Haarschnitt verpasste, ein Unbekannter, der ihm ein Kuvert mit Geld in den Briefkasten einwarf und Nachbarn, die ihn spontan zum Umtrunk einluden.

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Fazit nach dem kurzen Gespräch mit Lenzen: Durch Corona wurde ein Zauberer verzaubert.

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