Symbolbild

„Angesichts der sehr hohen Infektionszahlen vor allem im Kreis Saarlouis und im Regionalverband sind viele Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer besorgt über den Start des Präsenzunterrichts für Abschlussklassen. Und diese Sorgen sind verständlich“, sagt Barbara Spaniol, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag.

„Natürlich bleibt es das Ziel, Unterrichtsausfall zu vermeiden und möglichst schnell wieder normalen Unterricht in den Schulen sicherzustellen, denn bekanntlich sind es vor allem die Kinder und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien, die beim Online-Unterricht nicht dieselben Zugangs- und Teilnahmemöglichkeiten haben und deshalb weiter zurückfallen. Und es ist auch nicht zielführend, Maßnahmen rein auf Grundlage von Infektionszahlen und Inzidenzen zu treffen. Dennoch kann das derzeitige Infektionsgeschehen nicht einfach ausgeblendet werden. Zumal rund 4000 Abiturienten jetzt und weitere rund 10.000 in den Abschlussklassen durchaus ins Gewicht fallen. Es macht einen Unterschied, wenn tausende junge Menschen auf dem Weg von und zur Schule und im Unterricht wieder verstärkt Kontakte haben, während die restliche Bevölkerung aufgerufen ist, ihre Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.

Auch für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen muss der Gesundheitsschutz sichergestellt werden. Da die Abschlussprüfungen verschoben wurden, ist auch gar keine Eile bei der Rückkehr zum Präsenzunterricht nötig. Vorher sollte klar sein: Kann der Mindestabstand auch im Unterricht eingehalten werden, etwa durch kleinere Lerngruppen und die zusätzliche Nutzung leerstehender Hallen und Räume in öffentlicher Hand? Kann eine ausreichende Lüftung der Räume sichergestellt werden, ohne dass die Schülerinnen und Schüler bei Minusgraden bei offenen Fenstern sitzen müssen? Die Landesregierung muss hier ein stimmiges Konzept für die nächsten Monate in Abstimmung mit den Schulleitungen vorlegen und die Voraussetzungen für einen Online-Präsenz-Wechsel-Unterricht und eine gleichberechtigte Teilhabe aller am Online-Unterricht schaffen. Die Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer wollen zu recht längerfristige Gewissheit darüber, wie es für sie weitergehen wird. Und die Schulen, die am Besten wissen, wie es vor Ort aussieht und wo die Probleme liegen, sollten mehr Eigenverantwortung erhalten.“

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