Symbolbild

Die Beschäftigten im kommunalen ÖPNV des Saarlandes, haben erheblich zur Aufrechterhaltung des täglichen Lebens beigetragen. Schülerinnen und Schüler kommen nach wie vor, jetzt sogar mit noch mehr Bussen, sicher und pünktlich zur Schule. Azubis, Schwerbehinderte, ältere und kranke Menschen zur Arbeit, zum Arzt oder ins Krankenhaus zum Besuch ihrer Angehörigen.

Krankenschwestern und Pfleger, viele Beschäftigte aus dem Einzelhandel, von der Feuerwehr, Rettungssanitäter*innen und viele andere mehr, würden ohne die kommunalen Busverkehre im Saarland nicht zur Arbeit kommen. In der Zeit der Pandemie haben auch die Kolleginnen und Kollegen im ÖPNV unter erschwerten Bedingungen weitergearbeitet. Sie haben nach kurzer Zeit die Einstiegstüren vorne zum Kontrollieren und Bezahlen wieder geöffnet, nur mit einer einfachen Folie geschützt, damit die Einnahmeausfälle für die Kommunen nicht zu groß wurden. Sie haben die Anordnung zum Tragen einer Mund-Nasenbedeckung bei den Fahrgästen eingefordert, dadurch wurden sie bedroht, geschlagen, bespuckt und beschimpft, nicht alle, aber zu viele…

Christian Umlauf, Gewerkschaftssekretär der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sagt dazu: “Der Druck in diesen Zeiten und die Angst vor einer möglichen Ansteckung ist für die Kolleginnen und Kollegen im ÖPNV allgegenwertig und belastend.” Der Gesetzgeber hat deswegen Sonderleistungen bis zu 1500 € ermöglicht, dazu Zitat des Bundesfinanzministers: „Mit der Steuer- und Beitragsfreiheit der Sonderzahlungen wird die besondere und unverzichtbare Leistung der Beschäftigten in der Corona-Krise anerkannt.“

Im kommunalen Bereich wurde freiwillig keine Prämie gezahlt, durch Tarifverhandlungen (TVÖD) aber zumindest für vergleichbare Entgeltstufen in Höhe von 600 € eine Anerkennung und eine Wertschätzung vereinbart, dafür haben die Beschäftigten 7 Monate auf eine erste Entgeltsteigerung verzichtet. „Mit welcher Begründung sollen die Beschäftigten in den kommunalen Betrieben des ÖPNV im Saarland jetzt nur 300 € bekommen und dafür 11 Monate auf Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen verzichten? Wieso zahlen andere Bundesländer mindestens 600,- €, Bremen sogar 1100,- € Sonderzahlung für den pandemiebedingten Einsatz?“, fragt der Gewerkschaftssekretär.

Die Finanzierungslücke im ÖPNV im Saarland wird im Jahr 2020 durch den Bund und das Land komplett ausgeglichen. Ein Erfolg, den vor allem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit angestoßen hat und der im Saarland sehr erfolgreich erarbeitet wurde. Für das Jahr 2021 finden die Gespräche zum Ausgleich schon statt und es wird auch da hohe finanzielle Zusagen und Entlastung geben. Christian Umlauf richtet seine abschließenden Worte an den KAV und die kommunalen Entscheider des Saarlandes: „Wir bitten Sie, lassen Sie nicht zu, dass die Beschäftigten im ÖPNV das Gefühl haben, Beschäftigte zweiter Klasse zu sein. Wir müssen auch im Saarland in der Lage sein, zumindest 600,- € Sonderzahlung zu leisten. Lassen Sie die Beschäftigten nicht leer ausgehen.“

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