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Laut Medienberichten haben im Rahmen der Kampagne „Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren!“ inzwischen bereits zwölf Opfer die sogenannte vertrauliche Spurensicherung in Anspruch genommen. Die Grünen-Landtagsfraktion zeigt sich über den Erfolg des Projekts erfreut. Sie hatte im Jahr 2013 mit einem von ihr initiierten Plenarantrag („Opferschutz für Betroffene erhöhen – vertrauliche, anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten landesweit ermöglichen“) den Anstoß für die Kampagne gegeben. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Klaus Kessler:

„Traumatisierungen, Angst und Schamgefühl zählen zu den Gründen, weshalb Opfer sexueller Gewalt eine Tat häufig nicht unmittelbar oder schlimmstenfalls überhaupt nicht zur

Klaus Kessler - Stellvertretender Fraktionsvorsitzender - Bild: gruene-fraktion-saar.de
Klaus Kessler – Stellvertretender Fraktionsvorsitzender – Bild: gruene-fraktion-saar.de
Anzeige bringen. Dies macht die wichtige, zeitnahe Spurensicherung unmöglich. Aus diesem Grund haben wir uns für ein Modell eingesetzt, wonach Opfer von Sexualdelikten Hilfe in einer Klinik oder Arztpraxis suchen können, um Tatspuren zunächst anonym sichern zu lassen. Dadurch werden auch mögliche Beweise dokumentiert. Diese können hilfreich sein, falls sich das Opfer zu einem späteren Zeitpunkt dazu entscheidet, die Tat anzuzeigen.

Wir begrüßen sehr, dass alle Landtagsfraktionen im Jahr 2013 einem von uns hierzu eingebrachten Plenarantrag beigetreten sind und der Landtag diesen einstimmig verabschieden konnte. Dies gab den Startschuss für die Kampagne „Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren!“, die sich inzwischen zum Erfolgsprojekt entwickelt hat.

Unserer Auffassung nach wäre es damit nur konsequent, die Kampagne zügig weiterzuentwickeln. Das Sozialministerium muss seiner bereits im vergangenen Jahr gemachten Ankündigung folgen, und das Projekt vertrauliche Spurensicherung auch auf Kinder und Jugendliche ausweiten. Darüber hinaus fordern wir, Kooperationen mit weiteren Klinken und Arztpraxen zu prüfen, um die Reichweite dieses Hilfsangebots zu vergrößern. Wir hoffen, dass die Kampagne auch künftig dazu beiträgt, Opfern sexueller Gewalt ein Stück weit ihre Ängste zu nehmen und einen Abschreckungseffekt auf potenzielle Täter ausübt.“

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