Bild: Stephan Bonaventura
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Viele Unternehmer hatten und haben es weiterhin schwer in Zeiten von Corona. Manche hingegen haben es richtig schwer. Zu ihnen gehört Unternehmer Tim Hönig. Er hatte im letzten Jahr die große Idee Eislaufen in Homburg zu etablieren. Gesagt getan. Mit viel Engagement und Enthusiasmus eröffnete am 31. Januar diesem Jahres die Homburger „ice-lounge“ am Rande von Homburg. Der Start glückte, die Zeichen standen gut doch nur einen Monat später sollte der Geschäftsbetrieb jäh unterbrochen werden. Alles auf Stillstand hieß es, denn die Pandemie und deren Maßnahmen machen der „ice-lounge“ in Homburg einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Bild: Stephan Bonaventura

Jetzt – im September – streicht man nach langer Durststrecke die Segel. Die Location in Homburg wird für immer schließen. Durch den Lockdown ging der Umsatz auf null, die laufenden Kosten waren aber alle noch vorhanden. Der Vermieter pochte auch in diesen Zeiten weiter auf die Bestimmungen des laufenden Vertrags und damit auf die vollen Mietzahlungen, Gespräche konnten laut Hönig hier keinen Konsens erwirken. Um nicht untätig zu sein, veranstaltete Hönig mit seinem Team während der Sommermonate unzählige Events. „Wir haben uns die letzten Monate noch mit Veranstaltungen dahingeschleppt aber auch hier sind keine Massen geströmt“, sagt der Betreiber. Dabei waren die Veranstaltungen selbst absolut nicht von schlechten Eltern. Unterhaltsame und regional bekannte Bands und Entertainer wie Detlef Schönauer und Alice Hoffmann (wir berichteten) gaben sich wöchentlich die Klinke in die Hand. Hätte man diese Veranstaltungen in der Hauptstadt abgehalten, hätten sie wohl eine andere Dimension gehabt. Doch am Rande Homburgs war die Zurückhaltung des Publikums einfach zu groß. „Auch hier standen die Kosten und Erträge in keiner Relation“, erzählt Hönig. Das Publikum sei weit nicht in der erwarteten Menge in die Mainzer Straße gekommen um die gegebenen Veranstaltungen zu refinanzieren. „Vielleicht sind wir für dieses Angebot auch einfach ein Stück zu weit weg vom Zentrum gewesen, wir liegen auch nicht an einem schönen See. Solche Dinge sind an anderer Stelle wesentlich leichter anzustubsen und die Eisgeschichte wäre erst Richtung Winter wieder eine Option gewesen.“

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Betreiber Tim Hönig – Bild: Stephan Bonaventura

Rein formell hätte die „ice-lounge“ zu gegebener Zeit wieder aufmachen können. Ein Hygienekonzept für die Halle war eingereicht und abgesegnet worden – natürlich unter den aktuell geltenden Bedingungen. Doch die widrigen Umstände ließen keinen anderen Weg zu als die Segel zu streichen. Zu diesem Umständen gehört als Randnotiz auch ein Nachbar, der in regelmäßigen Abständen Polizei und Ordnungsamt auf den Plan rief. Was bereits in den Sozialen Medien spekuliert wurde, ist also zutreffend. Auch wenn es keinerlei Beanstandungen gab, alles regelkonform ablief, ist dies für den täglichen Ablauf nicht gerade förderlich. „ Das Ordungsamt hatte bei keinem Besuch etwas zu bemängeln, auch unser Hygienekonzept war super gelöst“, reflektiert Hönig.

Insolvenz war für den Unternehmer zu keinem Zeitpunkt eine Option. Im Gegenteil. Tim Hönig blickt nach vorne und hat daher den Standort Homburg nicht ohne einen Plan verlassen. Der Weg führt nur wenige Kilometer weiter in das benachbarte St. Ingbert. „Wir werden dort als Pächter für das Clubheim des FC Viktoria 09 Sankt Ingbert e.V. am Waldstadion Betzental tätig.“ Damit soll das Sommergeschäft abgesichert werden denn hier ist Fussball und Sport allgemein ein großes Thema.

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Im Winter soll dann die vorhandene Infrastruktur mit Gastronomie, WC, Küche oder auch Lager clever genutzt werden. Der Clou: Das Sportheim in St. Ingbert verfügt über eine Kücheneinrichtung, die auch nach außen geht. „An diese Außenküche hängen wir ein Zelt und in diesem wird sich dann die Eisfläche befinden. Das ist eine sehr gute Lösung“, erklärt uns Tim Hönig. Die Zeltfläche selbst wird aus mehreren Zelten bestehen. Es gibt ein großes 15×30 Meter Zelt, hier befindet sich die Eisfläche. Dies entspricht auch der einstigen Fläche in der Homburger Location. Zwischen Hauptzelt und Außenküche gibt es außerdem zwei etwas kleinere Pagodenzelte, die als Verbindung und Sitzgelegenheit dienen sollen.

Auf die Idee kam Hönig durch eine Facebookanzeige. Der Verein suchte einen neuen Pächter. Hönig stellte sein Konzept vor und alle waren direkt Feuer und Flamme. „Das Ganze wertet das Waldstadion Betzental zusätzlich auf, man hat hier einen Fußballverein, Tennisverein und künftig noch Eislaufen im Winter.“ Über Gäste aus Homburg wird man sich künftig auf jeden Fall freuen und verspricht an neuer Stelle puren Eislauf-Genuss und jede Menge Spaß. Nach allen Problemen bleibt nur zu hoffen, dass neben dem Spaß es auch wirtschaftlich endlich rund läuft.

Bild: Stephan Bonaventura
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