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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in 64 Städten formale Anträge für weniger Einwegmüll gestellt. Dies ist der Auftakt einer bundesweiten Initiative für plastikfreie Städte. Die DUH fordert unter anderem die Förderung von Mehrwegsystemen durch Zuschüsse, die Einführung einer Verbrauchssteuer für Einweggeschirr sowie ein Mehrweggebot bei öffentlichen Veranstaltungen. Die in diesem ersten Schritt kontaktierten Städte haben alle den Klimanotstand ausgerufen. Die DUH fordert zudem die Menschen in Deutschland auf, sich aktiv zu beteiligen und die Aktion weiterzutragen.

Wir wollen Städte ohne Einwegmüll – ebenso wie die überwältigende Mehrheit aller Menschen in Deutschland. Spätestens die gestiegene Abfallflut während der Corona-Pandemie zwingt zum Handeln: Nur der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen ist mit Klimaschutz vereinbar. Weil die Bundesregierung beim Thema Abfallvermeidung und Mehrwegförderung schläft, müssen jetzt alle Städte und Gemeinden aktiv werden. Die Städte, die den Klimanotstand ausgerufen haben, sind als erste gefragt“, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind im Frühjahr dieses Jahres aufgrund der Corona-Pandemie elf Prozent mehr Verpackungsmüll angefallen. Mehr als vierzig Prozent des Straßenmülls in deutschen Städten besteht aus Einwegmüll wie Coffee-to-go-Bechern, Burgerboxen oder Pizzakartons. Einweg-Verpackungen verbrauchen unnötig viel Ressourcen und verursachen bei der Herstellung klimaschädliches CO2. Städte und Gemeinden kostet die Reinigung und Entsorgung des Einwegmülls jährlich 720 Millionen Euro.

Die Lösung des Abfallproblems liegt auf der Hand: Mehrwegsysteme vermeiden durch ihre vielfache Wiederbefüllung Abfälle, sorgen für weniger Müll im öffentlichen Raum und sind dabei besonders klimafreundlich. Nur durch die konsequente Nutzung von Mehrwegbechern, -essensboxen und -geschirr ergäbe sich jährlich ein Einsparpotential von rund 800.000 Tonnen des Klimagases CO2“, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Städte und Gemeinden haben viele Möglichkeiten, den Wandel zu einer abfallärmeren Gesellschaft voranzubringen. Eine finanzielle Förderung von Mehrwegsystemen für Coffee-to-go-Becher oder Essensboxen, die Einführung einer örtlichen Verbrauchssteuer auf Einweggeschirr, Mehrweggebote bei Veranstaltungen auf öffentlichem Grund oder der Ausschluss von Einweg-Plastikflaschen bei der öffentlichen Beschaffung sind nur einige Beispiele.

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