Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine bewegen die Menschen in ganz Deutschland, natürlich auch in Homburg. Darunter Christoph Thielemann, der sich eine ganz besondere Aktion ausgedacht, um auf die Situation der Ukrainerinnen und Ukrainer aufmerksam zu machen. Vom 6. bis 8. Mai veranstaltet er einen 48-stündigen musikalischen Improvisationsmarathon im Saalbau. Doch sein Klavier soll bei weitem nicht das einzige Instrument sein, das erklingt.
Zwei Tage Musik nonstop – und das für einen guten Zweck. So kann man das Projekt von Christoph Thielemann kurz und knapp zusammenfassen. Der 32-jährige Homburger möchte im Saalbau mit Durchhaltevermögen auf die Situation der Menschen in der Ukraine aufmerksam machen. Und das am Klavier, 48 Stunden lang. Am 6. Mai ab 14 Uhr soll’s losgehen.
„Mir ist es wichtig, die physische Präsenz über den ganzen Zeitraum aufrechtzuerhalten“, sagt der Steinmetz. Dazu wird er auch Schlafsack und Isomatte mit in die Veranstaltungshalle nehmen. „Wenn ich merke, ich bin ganz allein, kann ich mich dann auch einmal eine Stunde hinlegen.“ Wenn alles gut läuft, wird Thielemann jedoch Unterstützung bekommen. Vieles ist dabei noch in der Schwebe, doch gibt es auch schon Zusagen. So möchte ein Pianist aus Paris vorbeikommen und eine Blues-Band aus Blieskastel am Improvisationskonzert teilnehmen. Aber was ist das überhaupt, so ein Improvisationskonzert?
„Es geht darum, dass 48 Stunden lang mit so kurzen Unterbrechungen wie möglich Musik gemacht wird“, erklärt Thielemann. „Dabei soll ein Klang entstehen, den man so vielleicht noch nicht kennt.“ Dafür wünscht sich der Homburger die Teilnahme von möglichst vielen Künstlern. Das Ganze sei als völlig freie Bühne gedacht, auf der jeder, der Lust hat, spielen könne. „Das muss nicht klassisch sein, es kann gerne losgerockt werden.“
Dafür wird es im Saalbau beste Voraussetzungen geben, denn die Homburger “Learn to rock Musicschool” stellt Gitarren- und Bassverstärker mit je 100 Watt zur Verfügung. Ohnehin erfährt Thielemann viel Unterstützung für die Aktion, unter anderem auch von der Stadt, die ihm den Saalbau zur Verfügung stellt. Möglichst viel Zuspruch erhofft er sich natürlich auch von den Besuchern.
Die sollen einerseits natürlich der Musik lauschen. Aber wenn möglich auch fleißig für die Ukrainerinnen und Ukrainer spenden. Das Geld kommt der „Aktion Deutschland hilft zugute“, die unter dem Stichwort „Nothilfe Ukraine“ Geld für die Menschen im Kriegsgebiet sammelt. „Mir geht es in erster Linie darum, aufmerksam zu machen. Ich will aufrütteln und sagen, dass man etwas tun muss, um zu helfen“, unterstreicht der Familienvater.
Aber natürlich geht es ihm ebenso um ein stimmungsvolles und abwechslungsreiches Konzert. Vor allem der Überraschungseffekt ist ihm dabei wichtig. „Wenn eine Band Blues spielen würde und jemand aus einem Orchester steigt improvisationsmäßig mit ein, wäre das schon ziemlich cool.“ Dann könnte vielleicht auch Thielemann eine kurze (musikalische) Pause machen. Schließlich hat er vom 6. bis 8. Mai einiges vor.