Im Bliesgau zu Hause: Die Wildbiene Andrena rosae steht auf der roten Liste der in Deutschland gefährdete Arten. - Foto: Ronald Burger
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Wildbienenspezialisten von “IFAUN – Faunistik und Funktionale Artenvielfalt” begaben sich auf Entdeckungsreise in die saarländische Welt der Blüten und Insekten. Das Ergebnis: 33 Wildbienenarten, die bisher im Saarland nicht auf der naturkundlichen Landkarte zu finden waren. Eine wertvolle Erkenntnis, die den Nachholbedarf bei der Erfassung der heimischen Insektenbestände verdeutlicht.

In einer Checkliste aus dem Jahr 2020 werden für das Saarland 213 Wildbienenarten aufgeführt. Der Klimawandel und die Zuwanderung aus benachbarten Regionen wie Lothringen, Luxemburg, Elsass oder Rheinland-Pfalz begünstigen Neuansiedlungen im Saarland. Gleichzeitig schlummern im Biodokumentationszentrum des Saarlands eine umfangreiche Sammlung von Wildbienen, die auf ihre Auswertung wartet – Wildbienenspezialisten sind sich sicher, dass es hier noch mehr zu entdecken gibt. Der renommierte Wildbienenexperte Ronald Burger, der die Untersuchungen im Bliesgau im Rahmen des Projekts „LIFE Insektenfördernde Regionen“ für IFAUN durchgeführt hat, hat nun neben im übrigen Südwesten häufig vorkommenden Wildbienenarten auch erstmals bundesweit seltene Arten wie die stark gefährdete französische Felsenbiene und die unscheinbare Schmalbiene gesichtet.

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Das Projekt „LIFE Insektenfördernde Regionen“ ermöglichte in der Biosphäre Bliesgau ein lange überfälliges Erfassen der Wildbienenarten. Die Entdeckung der neuen Wildbienenarten ist dabei von zentraler Bedeutung. „Nur was wir kennen, können wir auch schützen”, erklärt Jenja Kronenbitter, die als Projektmanagerin bei der Umweltstiftung Global Nature Fund das Projekt betreut.

Um die Maßnahmen für den Insektenschutz im Saarland zu verbessern, hat sich für das Projekt eine Expertengruppe in der Biosphäre Bliesgau zusammengefunden. Gemeinsam wurde eine spezielle Blühmischung für die Wildbienen des Saarlandes entwickelt, die nun mit Landwirten im mehrjährigen Blühflächen getestet werden soll. Die Ergebnisse der Untersuchungen von Ronald Burger und anderen Spezialisten dienen als Grundlage, um die bestmögliche Mischung zu finden: hoher Nutzen für Bestäuber wie Wildbienen und andere Insekten, bei wenig Aufwand für die Landwirte und überschaubaren Kosten.

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Das Projekt „LIFE Insektenfördernde Regionen“ steht exemplarisch für das Engagement von Vereinen und Initiativen, die sich nicht nur dem Schutz der Umwelt widmen, sondern auch aktiv dazu beitragen, unser Wissen über die Natur zu erweitern. Der Verlust der Biodiversität ist ein drängendes Problem, dem durch solche Projekte begegnet wird. Der Blick in die Biosphäre Bliesgau zeigt: Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Wildbienenspezialisten und Umweltschutzorganisationen kann zu beeindruckenden Ergebnissen führen. Ein kleiner Schritt im Saarland, aber ein großer für den Schutz der Bienen und der Biodiversität.

Quelle: Global Nature Fund

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