Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) kritisieren die unzureichende Verbraucherinformation des Handels zur Sammlung von Elektroschrott und Altbatterien. Bei einer unsachgemäßen Entsorgung gehen wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Aluminium und Kupfer verloren, die zu einem Großteil aus dem Ausland importiert werden müssen.

Deshalb fordern die DUH und die Verbraucherzentrale NRW von Umweltministerin Steffi Lemke eine Ausweitung gesetzlicher Informationspflichten des Handels, von Herstellern finanzierte Informationskampagnen und eine verbraucherfreundlichere Erfassung.

“Nickel, Aluminium und Kupfer werden unter immenser Umweltwirkung gewonnen und sind derzeit so teuer wie nie. Russland gehört zu den Hauptexporteuren für diese Rohstoffe. In der jetzigen Lage müssen wir Rohstoffabhängigkeiten möglichst verhindern. Es kann nicht sein, dass nicht einmal die Hälfte der Gerätebatterien und des Elektroschrotts in Deutschland ordnungsgemäß gesammelt und recycelt werden. Damit die Sammelquoten sich verbessern, muss Bundesministerin Steffi Lemke die Novellierung des Elektrogesetzes und Batteriegesetzes angehen und damit Hersteller verpflichten, deutlich mehr Geld für Aufklärungskampagnen bereitzustellen”, so Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH.

Dr. Martin Klug, Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW sagt: “Auch ohne Nachfrage muss beim Einkauf in der Filiale oder über das Internet klar werden, wo welche Altgeräte und Batterien nah am Wohnort abgegeben werden können. Doch durch die Rückmeldungen von Verbrauchern und unsere Stichproben wissen wir, dass viele Händler über die von ihnen bereitgestellten Rückgabemöglichkeiten nur unzureichend informieren. Eine gute Verbraucherinformation ist aber notwendig, um die gesetzlichen Sammelziele zu erreichen.”

Wiederholt durchgeführte Stichproben der DUH und der Verbraucherzentrale NRW haben ergeben, dass im Handel Hinweisschilder über die Rückgabemöglichkeiten fehlten, das Personal unzureichend geschult war oder die Hinweise, anstatt gut sichtbar auf den Produktwebseiten verlinkt zu sein, im Kleingedruckten der Geschäftsbedingungen versteckt wurden. Auch laut einer Studie des Umweltbundesamts fühlen sich nur etwa 6 von 10 Personen gut über Rückgabemöglichkeiten von Elektroschrott informiert. Gleichzeitig fehlt es an einer Übersicht vorhandener Abgabestellen im Internet sowie an Budget, damit vorhandene Informationskampagnen mehr Menschen erreichen.

Der Filialhandel sollte durch gut sichtbare Informationen im Ein- oder Ausgangsbereich sowie an den Regalflächen und der Onlinehandel durch einen gut sichtbaren Link auf jeder Produktwebseite über die Rückgabemöglichkeiten informieren müssen. Darüber hinaus sollte die kommunale Abfallberatung ausgebaut sowie die Rückgabe über die Wertstoffhöfe durch mehr Serviceangebote vereinfacht werden.

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