Symbolbild

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jürgen Renner nimmt die Lehrerverbände gegen die Kritik der Finanzstaatssekretärin Anja Wagner-Scheid in Schutz. Sowohl der saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) wie auch der Lehrerverband reale Bildung (VRB) hatten zuvor kritisiert, dass das Finanzministerium den Abbau von Lehrerstellen fordere, um im Gegenzug die Beförderung von Lehrkräften mit Sonderfunktionen zu finanzieren. 

„Wir lassen nicht zu, dass die Schul-Beschäftigten gegeneinander ausgespielt werden. Das Finanzministerium stellt einen Zusammenhang her, der nicht besteht. Die Inhaber von so genannten Funktionsstellen, wie Schulleitungen oder Abteilungsleitungen, haben einen Rechtsanspruch auf Beförderung. Dieser Rechtsanspruch kann nicht durch die Forderung nach Stellenstreichungen an anderer Stelle ausgehebelt werden. Das ist auch eine Frage der Wertschätzung der im Bildungsbereich geleisteten Arbeit“, so Renner.

Die Argumentation der Finanzstaatssekretärin zeige vielmehr, dass der Stellenhaushalt des Bildungsministeriums auf Kante genäht sei. Deshalb unterstütze die SPD-Fraktion die Forderung der Bildungsministerin nach weiteren Lehrerstellen und einer Erhöhung des Beförderungsbudgets. „Wenn der Finanzminister bei seiner Position bleibt, muss er auch sagen, wo die Stellenstreichungen vorgenommen werden sollen. Man kann nicht, wie die CDU dies nahezu wöchentlich macht, ständig neue Projekte und Maßnahmen im Bildungsbereich einfordern, ohne zu sagen, woher die Stellen kommen.“

Auch Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert die Landesregierung auf, keine Lehrerstellen abzubauen, um mit dem Geld zusätzliche Funktionsstellen zu finanzieren. „Natürlich brauchen unsere Schulen Konrektoren, aber nicht zulasten von Lehrkräften”, sagt die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol.

„Es ist gut, dass die Landesregierung versichert hat, dass sie keine entsprechenden Pläne hat, dies sollte auch so bleiben. Stattdessen braucht es mehr Lehrerstellen und kleinere Klassen und auch mehr Unterstützungspersonal. Das muss doch die Lehre sein aus den Brandbriefen und Überlastungsanzeigen von Kollegien im Land. Gerade die Gemeinschaftsschulen tragen als wirklich inklusive Schulen mit die Hauptlasten und müssen daher auch besonders gut ausgestattet sein.”

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