Symbolbild

Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen haben im Jahr 2020 in Rheinland-Pfalz einen neuen Höchststand erreicht. Rund 278 Tagen je 100 DAK-versicherte Beschäftigte wurden im Corona-Jahr registriert und damit beinahe doppelt so viele als noch 2010. Die durchschnittliche Falldauer lag mit 40 Tagen fünf Tage über dem Vorjahresniveau und erreichte ein Rekordhoch. Vor allem die Frauen fielen oft wegen Seelenleiden aus. Mit einem Anstieg von acht Prozent verzeichneten weibliche Beschäftigte im vergangenen Jahr zwei Drittel mehr Ausfalltage als die Männer. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Rheinland-Pfalz hervor. Im Vergleich der Diagnosen verursachten Depressionen mit 115 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand die meisten Ausfalltage. Damit liegen sie 15 Prozent über den Vorjahresniveau.

„Die Corona-Pandemie stellt eine Belastung dar, die an kaum jemandem spurlos vorüber geht. Gerade für Menschen mit einer psychischen Vorerkrankung stellen die veränderten Alltagsstrukturen eine enorme Herausforderung dar.“, sagt Michael Hübner, Leiter der DAK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. „Gemeinsames Ziel muss sein, die Versorgung sicherzustellen, sowie den Betroffenen mit passenden Angeboten und betrieblicher Gesundheitsförderung zu helfen.“

Mehr langwierige Krankschreibungen

Der Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, wie sich bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu einer Woche gab es einen deutlichen Rückgang von einem Fünftel. Krankschreibungen über zwei Wochen nahmen hingegen zu. Insgesamt dauerte ein durchschnittlicher Krankheitsfall 40 Tage und damit so lange wie noch nie.

Mehr Ausfalltage durch psychische Erkrankungen bei Frauen

Frauen verzeichnen seit Jahren deutlich mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen als Männer. Im Jahr 2020 registrierten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen mit 352 Tagen je 100 Versicherte beinahe zwei Drittel mehr Ausfalltage wegen Psyche als die männlichen Erwerbstätigen. Doch auch die Männer verzeichnen einen Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zu 2019 und kommen auf 215 Tage.

Die DAK-Gesundheit bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/psyche Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 150.500 bei der Kasse versicherten Beschäftigten aus Rheinland-Pfalz ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde.

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