Umweltminister Reinhold Jost und Umweltstaatssekretär Sebastian Thul begutachten zusammen mit den Geschäftsführern der reha GmbH das Nähmaterial für die Aktion „Flinke Finger für helfende Hände“, v. l. n. r.: Rüdiger Clemens, Thomas Vogelgesang, Sebastian Thul und Reinhold Jost. Foto: Samira Scheibner

Atemschutzmasken bieten den Trägern keinen sicheren Schutz vor Ansteckung mit dem Corona-Virus. Das Tragen der Masken, auch der selbstgenähten, ist aber nach Ansicht der Experten etwa des Robert-Koch-Instituts zum Schutz anderer Menschen sinnvoll. Vor dem Hintergrund des akuten Engpasses bei Schutzmasken ruft das saarländische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Aktion „Flinke Finger für helfende Hände“ ins Leben. Ziel der Aktion ist die Unterstützung des Personals in den saarländischen Gesundheitseinrichtungen. 

Mehrere tausend Meter Stoff sowie Gummilitzen und Garn hat Minister Reinhold Jost in Zusammenarbeit mit Globus Baumarkt Völklingen und der reha gmbh besorgt. „Wir konnten durch schnelles, unkompliziertes Agieren aller Beteiligten eine gute Initiative auf die Beine stellen, um den Gesundheitseinrichtungen im Saarland bei der Versorgung mit Atemschutz unter die Arme zu greifen“, so Jost.

Das Material wird ab diesem Montag zur kostenlosen Verteilung an alle freiwilligen Helfer zur Verfügung stehen. Selbstgenähte Masken sind keine zertifizierten Medizinprodukte. Sie können jedoch größere, möglicherweise infektiöse Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen abfangen und dadurch das Ansteckungsrisiko für unsere Mitmenschen ein wenig verringern.

„Jede Maßnahme, die das Risiko der Ausbreitung des Corona-Virus ein wenig senken kann, ist eine sinnvolle Maßnahme. Die Landesregierung ergreift alle Möglichkeiten, um unser Krankenhauspersonal in den hygienisch sensiblen Bereichen weiterhin mit zertifizierter Schutzausrüstung zu versorgen. Jedoch müssen wir auch das Personal an den Rezeptionen, im Bereich der Haustechnik oder auf den normal zugänglichen Stationen im Blick behalten, die ungewollt zu Überträgern werden können und für die eine freiwillig getragene Do-It-Yourself-Maske besser ist als gar keine“, betont Jost.

Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz folgt mit der Aktion dem Aufruf der saarländischen Krankenhausgesellschaft zur Herstellung behelfsmäßiger Masken für das Krankenhauspersonal. „Wir freuen uns über die vielen Hilfsangebote und Initiativen, die in den letzten Tagen diesem Aufruf bereits gefolgt sind. Sie sind ein Beweis für die Solidarität und das Verantwortungsbewusstsein der Menschen im Saarland. Bitte machen Sie weiter so!“, so Jost.

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1 Kommentar

  1. Da unter denen, die Masken nähen können auch Leute sind, die selbst in einer Finanzkrise stecken, stört mich beim Aufruf das Wort freiwillig.
    Ich würde nähen, wenn ich Geld dafür bekäme, da bei mir andere Einkünfte zur Zeit ausfallen. Ich habe selbst gute weißen Baumwollstoff und auch noch Gummibänder.
    Möchte ich auch nicht abgeben, da das Naehen für mich Beschäftigungstherapie ist

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