Symbolbild

China ist das aus deutscher Sicht mit Abstand wichtigste Herkunftsland für Photovoltaikanlagen: Rund 87 % der nach Deutschland importierten Photovoltaikanlagen kamen im Jahr 2022 aus der Volksrepublik. Der Wert dieser eingeführten Anlagen betrug gut 3,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen im Wert von rund 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Auf China als wichtigster Lieferant von Solarzellen, Solarmodulen und Co. folgten mit großem Abstand die Niederlande (143 Millionen Euro oder 4 %) und Taiwan (94 Millionen Euro, 3 %).

Der Wert der Importe von Photovoltaikanlagen war 2022 damit mehr als doppelt so hoch wie der Wert der Exporte dieser Waren aus Deutschland. Exportiert wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen im Wert von gut 1,4 Milliarden Euro. Diese gingen zu einem großen Teil in europäische Staaten. Die wichtigsten Abnehmer waren Österreich (206 Millionen Euro, 14 %), die Niederlande (164 Millionen Euro, 11 %) und Italien (160 Millionen Euro, 11 %).

Produktion von Solarmodulen von Januar bis September 2022 um 44 % gegenüber Vorjahreszeitraum gestiegen

In Deutschland ist insbesondere die Produktion von Solarmodulen für Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Solarmodule werden in Photovoltaikanlagen verbaut, die der Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie dienen. Der erzeugte Strom kann entweder direkt genutzt, gespeichert oder in das Stromnetz eingespeist werden. Hierzulande wurden von Januar bis September 2022 rund 2,9 Millionen Solarmodule zum Absatz im In- oder Ausland produziert. Das waren 44 % mehr als in den ersten drei Quartalen 2021 (2,0 Millionen Stück) und 75 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 (knapp 1,7 Millionen Stück), für das die Daten erstmals vorlagen.

Die Produktion von Solarkollektoren und auch deren Anstieg gegenüber den Vorjahren fiel dagegen deutlich geringer aus als bei Solarmodulen. Solarkollektoren sind Bestandteil von Solarthermieanlagen. Diese wandeln Sonnenenergie in Wärme um, sowohl für die Warmwassererzeugung als auch zum Heizen. Auch in der Industrie werden leistungsfähige Solarthermieanlagen eingesetzt, sie erzeugen Wärme für Brauch- und Heizwasser sowie für industrielle Prozesse, sogenannte Prozesswärme. Von Januar bis September 2022 wurden 202 000 Solarkollektoren produziert. Das waren in etwa so viele wie in den ersten drei Quartalen 2021 (200 000 Stück) und 25 % mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 (gut 161 000 Stück).

Im November 2022 waren 14 % mehr Photovoltaikanlagen installiert als im Vorjahresmonat

Immer mehr Unternehmen, aber auch private Haushalte nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung: Im November 2022 waren auf Dächern und Grundstücken knapp 2,5 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt gut 63,7 Gigawatt installiert. Damit nahm die Zahl der Anlagen gegenüber November 2021 um 14 % zu, die installierte Leistung stieg binnen Jahresfrist um 13 %. Im Januar 2018, als die Daten erstmalig erhoben wurden, waren es rund 1,7 Millionen Anlagen mit einer Nennleistung von knapp 42,3 Gigawatt gewesen. Seitdem stieg die Zahl der Anlagen um 47 %, während die installierte Leistung um 51 % zunahm.

Von Januar bis November 2022 wurde 20 % mehr Strom aus Photovoltaik eingespeist als im Vorjahreszeitraum

Durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen wurden von Januar bis November 2022 rund 53,4 Terawattstunden Strom aus Sonnenlicht ins Netz eingespeist. Das waren 20 % mehr als von Januar bis November 2021 (44,5 Terawattstunden) und 33 % mehr als im gleichen Zeitraum 2018 (40,2 Terawattstunden).

Auch der Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung insgesamt ist gestiegen: Mit fast 12 % des eingespeisten Stroms von Januar bis November 2022 hat er hierzulande einen neuen Höchstwert erreicht. Von Januar bis November 2021 entfielen gut 9 % der gesamten Stromerzeugung auf Photovoltaik. Bisheriger Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland war der Juni 2022 mit gut 7,6 Terawattstunden und einem Anteil von 20 % an der Stromerzeugung insgesamt.

Solarstrom war Einnahmequelle für fast 1,6 Millionen private Haushalte im Jahr 2021

Für viele private Haushalte ist Solarstrom nicht nur Energie-, sondern auch Einnahmequelle. 2021 hatten fast 1,6 Millionen oder 4 % aller privaten Haushalte Einnahmen aus der Einspeisung von Solarstrom ins Netz. Zahl und Anteil haben in den vergangenen Jahren zugenommen: 2015 waren es rund 1,2 Millionen oder 3 % aller Haushalte.

Die Einnahmen dieser Haushalte aus dem Stromverkauf lagen 2021 bei durchschnittlich 183 Euro im Monat und damit leicht über denen des Vorjahres (174 Euro im Monat). Im Vergleich zu 2015 mit 266 Euro pro Monat sind die durchschnittlichen Einnahmen um knapp ein Drittel (31 %) gesunken. Eine Ursache für diesen Rückgang dürfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neu installierte Photovoltaikanlagen sein.

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