Im Beisein von Landrat Dr. Theophil Gallo (2.v.r.) und Oberbürgermeister Hans Wagner (1.v.l.) überreichte Schulleiter Erik Brill (1.v.r.) Architektin Tina Muskalla vom Kreisbauamt ein Geschenk der Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums als Dankeschön. Foto: Anika Bäcker/Saarpfalz-Kreis
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Am Leibniz-Gymnasium in der Koelle-Karmann-Straße in St. Ingbert wurde durch die Standortzusammenführung ein Schulzentrum in der Nähe der Innenstadt ermöglicht. Dabei umfasst der Komplex das Schulhauptgebäude mit Verwaltungstrakt und Sporthalle, die Freiwillige Ganztagsschule und den sanierten Altbau, der nun eingeweiht wurde.

Der denkmalgeschützte Altbau, der in den Jahren 1926/27 errichtet wurde, erstreckt sich entlang der Koelle-Karmann-Straße und wird durch die Arkade mit der Freiwilligen Ganztagsschule zu einem Denkmalensemble verbunden. Im Jahr 2014 wurde mit der Gesamtsanierung und der damit verbundenen statischen und brandschutztechnischen Ertüchtigung des Schulgebäudes begonnen, sodass der Schulbetrieb planmäßig nach den Herbstferien am 24.10.2016 wieder aufgenommen werden konnte. Die Kosten für die Sanierung liegen bei rund sieben Millionen Euro.
Die energetischen Sanierungsarbeiten des Altbaus umfassten die Erneuerung der Fenster nach historischem Vorbild, dem Aufbringen einer Wärmedämmung an den Außenwänden als Wärmeschutz und die Dachsanierung einschließlich Dachdämmung. Hinzu kamen Tragwerkverstärkungen insbesondere bei den Decken sowie der Einbau eines Personenaufzugs. In Sachen Brandschutz wurden Brandschutzdecken und –türen eingebaut sowie eine Brandmeldeanlage installiert. Darüber hinaus wurden die Treppenanlage im Treppenturm, die Heizungsanlage, die Elektroinstallation und die Sanitäranlagen erneuert sowie Abluftanlagen für WC´s, Chemikalienschränke und Laborabzüge installiert. Neben Maler-, Schreiner- und Bodenbelegarbeiten wurden die Räumlichkeiten der Bereiche Biologie, Physik und Chemie fachgerecht ausgestattet. Zusätzlich wurden sämtliche Klassen- und Kursräume mit modernster Technik versehen, entweder mit Beamer oder mit interaktivem Smartboard.
Die schlichte Gestaltung der Innenräume ist durch die Verwendung von glatten Putzflächen im Kontrast zu meist horizontalen Klinkerelementen aus der Bauzeit gekennzeichnet. Durch eine Befunduntersuchung hat sich herausgestellt, dass repräsentative Bereiche, wie die frühere Aula und heutiger Musiksaal im 2. Obergeschoss, im Gegensatz dazu in sehr kräftigen Farbtönen akzentuiert war, was für die Bewegung des „Art deco“ durchaus typisch war. Diese ursprüngliche Farbgebung wurde im Musiksaal wieder aufgegriffen. Von den Ausbauelementen der Bauzeit waren lediglich noch einige Türblätter erhalten, die aufgearbeitet wurden und weiter genutzt werden.
Bei der Sanierung des Altbaus hatte das Kreisbauamt mit Herrn Kreisbauamtsleiter Dipl. Ing. Jürgen Leroux und Frau Architektin Tina Muskalla die Projektleitung. Mit der Planung und Bauleitung war das Architekturbüro PlanGalerie, namentlich zu nennen ist Herr Ulli Kayser, aus Mandelbachtal beauftragt. Für die Energietechnik war das Ingenieurbüro Klahm aus St. Ingbert verantwortlich. Statik und Prüfstatik wurden vom Planungsbüro Burger und Stolz aus St. Ingbert beziehungsweise Borapa aus Kaiserslautern übernommen. Das Ingenieurbüro Zebras aus Kirkel kümmerte sich um den Brandschutz und das Büro Mrziglod-Hund aus Kaiserslautern um die Bauphysik und Akustik. Die Befunduntersuchung wurde vom Büro Mrziglod-Leiß aus Tholey durchgeführt.
„Mit diesem Projektteil haben wir einen weiteren wichtigen Schritt getan, um einen bedeutenden Schulstandort des Saarpfalz-Kreises weiter aufzuwerten und den Anforderungen entsprechend zu ertüchtigen“, so Landrat Dr. Theophil Gallo, der allen Beteiligten für das gute Zusammenwirken dankte. Oberbürgermeister Hans Wagner betonte: „Ein starkes Gymnasium macht sich in der Innenstadt zukunftsfähig. Ich freue mich, dass unser Leibniz-Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülern optimale Möglichkeiten bietet, und ich freue mich ebenso, dass dieses Schulzentrum das Profil St. Ingberts als Bildungsstandort schärft“. Auch Schulleiter Erik Brill dankte in seiner Begrüßungsrede allen an diesem Großprojekt beteiligten und stellte fest: „Die Synthese von Alt und Neu zieht sich durch den kompletten Altbau. Dies alles passt perfekt zum Leibniz-Gymnasium einer UNESCO-Projektschule und zum Namensgeber unserer Schule, Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen 300ter Todestag gestern war. Ein Universalgelehrter, der es verstanden hat, in seiner Zeit dem althergebrachten Neues zur Seite zu stellen“.
Im Kellergeschoss befinden sich nun neben den Kellerräumen und der Technik auch die WC-Anlagen. Das Erdgeschoss umfasst Klassen- und Kursräume sowie den Fachbereich Biologie, den Schüleraufenthaltsbereich, das Lehrerzimmer und eine Behindertentoilette. Weitere Klassen- und Kursräume sind im 1. und 2. Obergeschoss zu finden. Ergänzt werden diese durch die Fachbereiche Physik, Informatik und Bildende Kunst im 1. OG sowie die Fachbereiche Chemie, Musik und Gesellschaftswissenschaften im 2. OG.
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