Dass Kassenpatienten im Saarland im Schnitt fast 24 Wochen auf einen Termin bei einem Psychotherapeuten warten müssen, so lange, wie in keinem anderen Bundesland, und die Wartezeit bundesweit seit 2011 nur leicht gesunken ist, ist für DIE LINKE im Saarländischen Landtag Folge einer verfehlten Gesundheitspolitik. Hier müsse dringend umgesteuert werden. Die gesundheitspolitische Sprecherin Astrid Schramm erklärt: 

„Jahrelang wurde behauptet, es gäbe zu viele Psychotherapeuten. Auch der ehemalige saarländische Gesundheitsminister Hecken soll bekanntlich 2013 als Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, der darüber entscheidet, welche medizinischen Leistungen von der Gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden, gesagt haben, dass man halt nicht ‚neben jedem Bürger‘ einen Psychotherapeuten benötige und es manchmal auch eine Flasche Bier tue. 

Auch wenn dieser Satz so nicht gefallen sein sollte, zeigt er doch, welche Geisteshaltung bei den Verantwortlichen in Politik und Krankenkassen seit Jahren vorherrscht. Es geht vor allem darum, wenig Geld auszugeben und viel Profit zu machen, Gesundheit wird wie eine Ware behandelt.

Damit muss Schluss sein. Auch Aktionen wie die ‚dringliche Überweisung‘ oder eine Vermittlung über Terminservicestellen helfen wenig, wenn es zu wenig Therapeuten gibt und die Bedarfsplanung hoffnungslos veraltet ist. 

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