HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Der neue Krankenhausplan des Saarlandes wird den Zeitraum der Jahre 2018 bis 2025 umfassen und soll die medizinische Versorgung im Saarland sichern. Gesundheitsministerin Monika Bachmann: „Die Krankenhauslandschaft ist in einem gravierenden Umbruch und steht vor großen Herausforderungen, in Städten wie im ländlichen Raum. Nachdem das neue saarländische Krankenhausgesetz, das einen wichtigen Schritt die Zukunft darstellt, auf den Weg gebracht wurde, wird auch der Krankenhausplan maßgebliche Impulse für die geänderten zukünftigen Rahmenbedingungen im Krankenhausbereich setzen. Dabei steht eine gute medizinische Versorgung der Saarländerinnen und Saarländer im Mittelpunkt unserer Politik und das nicht nur für die Planungsperiode bis 2025, sondern darüber hinaus.“

Im neuen Krankenhausplan will die Landesregierung Antworten auf die Herausforderungen geben: Doppelstrukturen und Überkapazitäten sollen abgebaut und medizinische Schwerpunktzentren aufgebaut werden. Dabei wird bis zum Jahr 2025 im Mittelwert mit einem Anstieg der Fallzahlen von 2,7% im vollstationären Bereich und einer Fallzahlsteigerung von 2,9% im teilstationären Bereich gerechnet. „Wir müssen den Bedürfnissen einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden und die Struktur der saarländischen Krankenhauslandschaft intelligent fort- und weiterentwickeln“, so Bachmann.

Eine Steigerung wird ebenfalls beim Bettenbedarf erwartet, sodass dieser im Mittel um über 300 Betten steigen wird, wobei die Verweildauer voraussichtlich auf 5,9 Tage sinken wird. Bis 2025 werden insgesamt 8.378 Fälle mehr erwartet. Vor allem in den Bereichen der Geriatrie, der Endokrinologie und der Pneumologie/Diabetologie wird es Aufwüchse geben. Bemerkenswert ist, dass über 32.000 Fälle aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern ins Saarland kommen, in ca. 21.000 Fällen gehen Saarländer in benachbarte Kliniken. „Wir wollen Einrichtungen mit einem attraktiven Leistungsspektrum, moderner Infrastruktur und guter personeller Ausstattung fördern, um eine hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen“, so Monika Bachmann und Staatssekretär Stephan Kolling.

Dabei spielt auch die Finanzierung eine wichtige Rolle: „Die Investitionsmittel des Saarlandes für die saarländischen Krankenhäuser belaufen sich aktuell in 2017 auf 28,5 Millionen Euro. 4 Millionen Euro wird es ab 2018 jährlich mehr geben bei der Krankenhausfinanzierung. Auch damit will die saarländische Landesregierung verantwortungsvoll ihren Beitrag für die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung im Saarland legen“, so Bachmann. Nach nunmehr 10 Jahren wird man ab dem nächsten Jahr durch die Rückkehr zur Einzelfinanzierung die Deckung von Investitionsbedarfen und die Unterstützung von strukturellen Veränderungen besser steuern können.

Mit einer insbesondere an den Kriterien und Strukturvorgaben des Bundes orientierten Einzelförderung werden vorrangig solche Investitionen gefördert, die die genannten qualitativen Versorgungsziele anstreben, stationsbezogene Personalmindestzahlen sicherstellen, Versorgungskapazitäten konzentrieren und trägerübergreifende bzw. indikationsspezifische Kooperationen sicherstellen. Dazu wird die Landesregierung aus den Investitionsmitteln einen eigenen Krankenhausstrukturfonds in Höhe von 20 Millionen auflegen. Gezielt, unter Beachtung von Förderrichtlinien, die derzeit in der Abstimmung mit dem Ministerium für Finanzen und Europa sind, wird man dann zusammen mit den Krankenkassen und den Krankenhausträgern im Rahmen eines Investitionsausschusses die Strukturen und Investitionsbedarfe angehen und damit aktiv die Fortentwicklung der Strukturen der saarländischen Krankenhauslandschaft gestalten.

Anfang Dezember sollen die Gespräche mit den Trägern stattfinden. danach ist die Befassung des Ministerrates für Anfang des kommenden Jahres 2018 geplant, die Staatssekretär Stephan Kolling führen wird. Für Gesundheitsministerin Bachmann steht auch in Wadern die medizinische Versorgung der Bevölkerung an erster Stelle: „Wir erwarten die Machbarkeitsstudie für den Standort Wadern, die mehrere mögliche Konzepte für den Standort und sein Umfeld umfassen wird. Über allem steht dabei die gute medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Nordsaarland.“ Unter anderem wird analysiert, inwieweit eine Nordsaarlandklinik realisiert bzw. ein sektorübergreifendes Gesundheitszentrum etabliert werden könnte. Der dritte Bestandteil der Studie befasst sich mit dem Innovationsfondsprojekt „Hand in Hand“ der Marienhaus GmbH. Hierzu laufen die Gespräche mit den Hausärzten.

Das Gutachten finden Sie im Internet unter www.krankenhausgutachten.saarland.de

 

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