Bei dem weltweit größten Krebskongress, einer Fachveranstaltung der American Society of Clinical Oncology (ASCO), Anfang Juni in Chicago fand ein Beitrag der Deutschen Studiengruppe für Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL), die von Medizinern des Universitätsklinikums des Saarlandes UKS in Homburg geleitet wird, großen Anklang: Die Vorstellung der Ergebnisse der OPTIMAL>60-Studie wurde von der Fachwelt als „Best of ASCO“, also einer der besten Vorträge des Kongresses, ausgezeichnet.

Im Rahmen der Pressekonferenz stellen Univ.-Professor Dr. Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, und Univ.-Professor Dr. Christian Rübe, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, die OPTIMAL>60-Studie sowie deren Ergebnisse vor. Vereinfacht erklärt, untersucht diese Studie, wann Patienten mit einer aggressiv wachsenden bösartigen Lymphknotenerkrankung, den diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL), von einer Bestrahlung profitieren.

Die Forscher untersuchten Patienten, bei denen Lymphome mit großen Tumormassen vorlagen, nach Abschluss einer speziellen Immuno-Chemotherapie mit einer Positronen-Emissionstomographie (PET) – einer medizinischen Diagnosemethode, die Stoffwechselprozesse im Körper darstellt. Sie konnten dadurch die Patienten identifizieren, die nach 6 Zyklen einer Immunochemotherapie keine Bestrahlung benötigen. Dies führte fast zu einer Halbierung der notwendigen Strahlentherapien, ohne dass es zu einem Rückgang der bekannt hohen Heilungsraten kam.

Andererseits profitieren die Patienten, die aufgrund des PET-Befundes noch eine Strahlentherapie benötigen, deutlich von der Bestrahlung und weisen durch die Radiotherapie, trotz Restbefund, gleich gute Heilungsraten auf, wie die Patienten ohne Restbefund.

 

 

Hintergrundinformationen zur Klinik Innere Medizin I:

Schwerpunkt der Klinik für Innere Medizin I sind die Diagnostik und Therapie von Tumor- und Blut- sowie immunologischen und rheumatologischen Erkrankungen. Speziell ausgestattete Stationen (z. B. Infektions- und Transplantationsstation) und Ambulanzen (z. B. für ambulante Chemotherapie) bieten hierfür die Voraussetzungen. Langjährige Erfahrungen der Ärzte und Pflegekräfte mit Knochenmark- und Stammzelltransplantationen weisen die Klinik als die Expertin für Chemotherapie an diesem Klinikum aus. Durch institutionalisierte Kooperationen mit weltweit führenden Zentren auf dem Gebiet der Krebsforschung (Einzige deutsche Universitätsklinik mit einer offiziellen Affiliation mit dem Ludwig Institute for Cancer Research) und das der Klinik angegliederte Jose-Carreras-Zentrum für Immun- und Gentherapie profitieren die Patienten unmittelbar von den neuesten Entwicklungen für jede Tumorart. Durch die Leitung von und Teilnahme an großen internationalen Studien werden dem neuesten internationalen Standard entsprechende Immun- und Chemotherapien angeboten; gleichzeitig wird dadurch ein höchstes Maß an Qualitätskontrolle dieser Therapien gesichert. Als weltweit anerkannte Institution auf dem Gebiet der Erforschung des Immunsystems erhalten Tumorpatienten und auch Patienten mit immunologischen und rheumatologischen Erkrankungen den neuesten Standard an Diagnostik und Therapie.

 

Hintergrundinformationen zur Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie:

Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist spezialisiert auf die primäre Radiotherapie und die kombinierten Radiochemotherapieverfahren von bösartigen Tumoren. Mit modernsten Techniken und Therapieverfahren werden bösartige Tumorerkrankungen entweder mit alleiniger Strahlentherapie, mit Radiochemotherapie oder in interdisziplinärer Abstimmung mit den chirurgischen und internistischen Fächern prä- bzw. postoperativ behandelt.

Daneben werden gutartige Erkrankungen z. B. entzündlicher Natur therapiert. Durch ein hochspezialisiertes Team gewährleisten wir die rasche und zuverlässige Umsetzung sämtlicher moderner Strahlentherapiemethoden.
Die Einbindung aller unserer Patienten in die interdisziplinären Tumorkonferenzen mit andern onkologisch tätigen Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums garantiert eine optimale interdisziplinäre Abstimmung der Therapiekonzepte auf neuestem universitärem Niveau. Der Großteil unserer Patienten wird ambulant behandelt, zur stationären Betreuung steht eine Station mit insgesamt 24 Betten im 7. Obergeschoss des Gebäudes 6 zur Verfügung.

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