Foto: Gewerbeamt Homburg
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Durch das Gewerbeamt der Stadt Homburg wurden vergangene Woche mehrere Gaststättenkontrollen mit dem Schwerpunkt auf „Shisha-Bars“ durchgeführt. Hintergrund waren Vorfälle, die in der jüngsten Vergangenheit bundesweit aufgetreten sind, darunter einige Kohlenmonoxid (CO)-Vergiftungen, die äußerst gefährlich sind. Auch in Homburger Bars wurden bei der Kontrollaktion bedenkliche Mängel festgestellt.

Es wurden insgesamt vier Betriebe aufgesucht, allerdings war eine Gaststätte bereits geschlossen, bei einer weiteren wurden zum Überprüfungszeitpunkt keine „Shisha-Pfeifen“ angeboten. In den zwei anderen Lokalen wurden teilweise bedenkliche Zustände vorgefunden. So gab es Probleme bei den Feuerstellen, die offen in der Küche / im Nebenraum standen und über keine Abzugs- bzw. Belüftungseinrichtungen verfügten und in unmittelbarer Nähe von leicht brennbaren Stoffen und auch einer Gastherme befeuert wurden. Auch die Art und Weise der Erhitzung der Kohlen, die für die „Shisha-Pfeifen“ benötigt werden, musste beanstandet werden – dies geschah mittels handelsüblichen Föns, der direkt an den Grill geklemmt war (siehe Foto) und im zweiten Fall über einen Ventilator. An der Begehung waren auch Mitarbeiter des Lebensmittelkontrolldienstes beteiligt, die Proben aus den selbst hergestellten „Shisha-Pfeifen“ entnahmen, um im Nachhinein die verwendeten Inhaltsstoffe festzustellen. Die Ergebnisse stehen noch aus.

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Von den Gewerbeamts-Mitarbeitern wurden CO-Warngeräte mitgeführt, die in beiden kontrollierten Bars bereits beim Betreten Alarm schlugen, woraufhin die Gasträume evakuiert werden mussten. Die CO-Konzentration war derart bedenklich, dass zur weiteren Kontrolle und Belüftung der Räume die Feuerwehr hinzugezogen werden musste und auch der Rettungsdienst vor Ort war. Betreiber und Gäste der betroffenen Betriebe machten nicht den Eindruck, dass sie sich der Gefahren durch erhöhte CO-Konzentrationen bewusst seien.

Foto: Gewerbeamt Homburg

Das Gewerbeamt der Stadt Homburg möchte daher auf mögliche Gefahren hinweisen und für diese Thematik sensibilisieren. „Gefährlich ist solch eine Vergiftung vor allem, da man sie nicht merkt. Man geht aus der Shisha-Bar, hat Kopfschmerzen und denkt sich, es lag an den Pfeifen. In den meisten Fällen ist dies aber das unsichtbare und geruchlose Atemgas, das in den vergangenen Wochen und Monaten in solchen Lokalen bereits zu einigen Notfalleinsätzen bundesweit sorgte“, wie Klaus Frank vom Gewerbeamt mitteilt. Bei einer CO-Vergiftung kommt es zu einem massiven Sauerstoffmangel im Körper. Zu den Folgen zählen je nach Konzentration des Gases Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Halluzinationen, Apathie, Krampfanfälle, Atemnot und im schlimmsten Fall der Tod. „Mit dieser Problematik ist nicht zu spaßen und wir hoffen, dass wir durch unseren Einsatz die Gäste und vor allem die Betreiber auf die Gefährlichkeit dieses Gifts hinweisen konnten“, so Frank.

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Ein Problem ist aus Sicht der Behörde auch, dass aufgrund der nicht mehr erforderlichen Gaststättenerlaubnis im Saarland die Gewerbebehörden im Vorfeld keine präventiven Auflagen mehr erlassen dürfen. Es können nur noch im Nachgang Maßnahmen (gaststättenrechtliche Anordnungen) getroffen werden, die lediglich zur kurzfristigen Abstellung einer Gefahr geeignet sind. Problemen kann lediglich durch verstärkten vorbeugenden baulichen Brandschutz und durch intensivere Bauaufsicht begegnet werden.

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